Workshop „Klimaanpassungsstrategien im Ackerbau der Mongolei“ fand erfolgreich statt

Während die globale Oberflächentemperatur in den letzten 80 Jahren um rund 0,85° C angestiegen ist, wurde in der Mongolei ein dreifach höherer Temperaturanstieg von 2.4° C gemessen. Demgegenüber nahm die Niederschlagsmenge während der Vegetationsphase in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Aufgrund der geografischen Lage und der damit einhergehenden meteorologischen Besonderheiten ist Ackerbau in der Mongolei nur unter sehr schwierigen Bedingungen möglich. Die natürlichen Anbaubedingungen werden durch das sich ändernde Klima unmittelbar beeinflusst. Die Auswirkungen sind in der Regel negativ, z.B. bedingt durch steigende Temperaturen, sich ändernde Niederschlagsverteilungen, häufigeres Auftreten von Extremwetterereignissen wie Hitzeperioden und Dürren und verstärkte Bodenerosion.

Damit auch zukünftig ausreichend Nahrungsmittel in der Mongolei produziert werden können und die Ernährungssicherheit im Land gewährleistet ist, werden auch im Ackerbau Anpassungsmaßnahmen notwendig.
Vor diesem Hintergrund organisierte das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft“ in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie und dem Nationalen Bauernverband am 19. und 20. November 2019 einen Workshop in Ulaanbaatar mit dem Schwerpunkt „Klimaanpassungsstrategien im Ackerbau der Mongolei“. Das zweitägige Seminar fand im Rahmen des 60. Jubiläums des mongolischen Ackerbausektors (ATAR 60) statt.

An dem Seminar nahmen mehr als 100 Personen teil. Es waren sowohl Vertreter aus staatlichen Einrichtungen wie dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie (MELL), den landwirtschaftlichen Verwaltungen der Aimags und der General Agency for Specialized Investigation (GASI) als auch Fachkräfte aus landwirtschaftlichen Betrieben. Die Seminarinhalte wurden in die drei Module gegliedert a) Bodenmanagement, b) Wassermanagement, c) Anbausysteme. Als Referenten hat das DMKNL mongolische Fachkräfte aus agrarwissenschaftlichen Einrichtungen wie dem IPAS, der MULS und dem PPRI sowie der Mongolian National Crop Farmers Association (MNCFA) eingeladen. Als internationale Fachkraft stellte Herr Heiko Gläser (Vorsitzender der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung e.V.) Vorträge zu den Themen konservierende Bodenbearbeitung,Düngungsmanagement im Sommergetreideanbau und Dokumentation im Ackerbau vor.

Die Vorträge der internationalen und nationalen Experten wurden mit großem Interesse verfolgt und es entwickelten sich im Anschluss an die Fachvorträge eine lebhafte Diskussion. Mit der Veranstaltung hat das Projekt einen Beitrag zum Wissenstransfer und zur Formulierung von Empfehlungen für zukünftige Klimaanpassungsmaßnahmen im Ackerbau geleistet.
Als Ergebnis dieses Seminars wurde ein Empfehlungsschreiben für eine zukünftige Anpassung des Ackerbaus an den Klimawandel ausgearbeitet und dem MELL überreicht. Das Empfehlungsschreiben richtete sich in erster Linie an politischen Entscheidungsträgern, Forschungseinrichtungen sowie an Agrarunternehmen.

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