Nachhaltiger Kartoffelanbau – Einsatz des Kartoffelexperten Mark Mitschke

Aufgrund des großen Interesses am Kartoffelseminar 2014 hatte unser Projekt für den 11. bis 16. Mai 2015 erneut Herrn Mark Mitschke in die Mongolei eingeladen. Herr Mitschke ist langjähriger Anbauberater des Beratungsdienstes Kartoffelanbau Heilbronn e. V. und verfügt über umfassende Erfahrungen auf diesem Gebiet. Im Rahmen seines Einsatzes hat Herr Mitschke über 20 Kartoffelproduzenten aus Ugtaal, Bornuur, Jargalant und Khushaat besucht und Feldbegehungen und betriebsbezogene Einzelberatungen zu den Themen Bodenbearbeitung, Anbautechnologien, Kartoffelerkrankungen sowie Pflanzenschutz durchgeführt.

Am 14.05. konnten wir mit freundlicher Unterstützung des mongolischen Kartoffelverbands ein Seminar zum Thema „Nachhaltiger Kartoffelanbau“ in Bornuur sum, Tuv Aimag organisieren. Im Anschluss an das Seminar fand eine Feldbegehung auf dem Demobetrieb Elite Seed statt. An den Veranstaltungen nahmen ca. 80 Kartoffelproduzenten aus Tuv, Selenge Aimag teil.

Inhalte des Seminars waren hauptsächlich biologische und physiologische Eigenschaften der Kartoffeln, Einflussfaktoren für die Entwicklung der Knollen, Einfluss der Nährstoffe auf den Ertrag sowie Anbautechnologien wie Bodenbearbeitung, Dammaufbau, Nachbessern, Bekämpfungsmethoden gegen Krankheiten, Pflanzgutwechsel. Beim Thema Pflanzenschutz wurde insbesondere die Bekämpfung von Rhizoctonia aufgegriffen, da diese Pilzkrankheit im vergangenen Jahr vermehrt auftrat.

Während der Veranstaltungen hatten die Teilnehmer ausreichend Zeit, ihre Erfahrungen auszutauschen und Herausforderungen und Probleme zu diskutieren. Hier einige Empfehlungen, die Herr Mitschke auf Fragen von allgemeinem Interesse gegeben hat:

- Die Knollen 2-3 Tage in der Sonne liegen lassen, der Boden sollte eine Temperatur von etwa 10 °C oder mehr haben;

- Bei vorgekeimten Knollen sollte die Bodentemperatur etwa 5 °C oder mehr betragen;

- Bei nicht vorgekeimten Knollen sollte die Bodentemperatur wenigstens etwa 8 °C betragen;

- Bei Beizung sollten die Keime nicht verletzt bzw. nicht verbrannt werden;

- Aufgrund der Bodenprobe sollte entschieden werden, welche Düngung genutzt werden soll;

- Um die Probleme bei Rhizoctonia zu minimieren, ist Folgendes zu beachten: Fruchtfolge 3-4 Jahre, Pflanzgutwechsel.

Herr Mitschke betonte aber auch, dass jeder Betrieb andere Bodenverhältnisse und Voraussetzungen habe und daher die Methoden entsprechend anzupassen seien.

Die Teilnehmer fanden das Seminar sehr gelungen. Herr Mitschke hat erneut einen sehr professionellen Eindruck hinterlassen und die Themen souverän und strukturiert vermittelt. Ferner sind für die mongolischen Erzeuger auch Themen wie Gemüseanbau, Winter- und Sommergewächshaus, Düngung, Pflanzenschutzmittel von hohem Interesse.

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